Liebe Menschen,
nach einem Entstehungsprozess von insgesamt etwa fünf Jahren ist es endlich soweit. Unser neues Album Den Rest macht die Maschin’ ist fertig und erblickt das Licht der Welt. Es hat recht lang gedauert, einige Titel haben wir ja live schon immer mal wieder gespielt, aber uns war enorm wichtig diesmal noch einen Schritt nach vorne zu machen. Wir wollten das Beste aus uns herausholen und wir hoffen dass uns das gelungen ist. Ihr könnt das Album in allen üblichen Kanälen finden, wo es Streams und Downloads gibt. Und selbstverständlich auch als CD in unserem eigenen Shop oder auf den Konzerten. Den Rest macht die Maschin’.
Der Münchner Turmschreiber Anton G. Leitner durfte vorab schon einmal reinhören, was ihn zu folgendem Text inspirierte:
Zwoa Bier: Bayern, wie es leibt & lebt und swingt & klingt
Zwoa Bier, das sind Michi Schauer und Sepp Bastl. Die beiden jungen Vollblutmusiker aus Bayern sind mehr als Hopfen und Malz im Quadrat. Sie sind so frei als Duo, dass sie einen echten Freistaat im Freistaat bilden, und sie verfügen über das, was alle großen bayerischen Künstler, so auch Tonkünstler, immer schon ausgezeichnet hat: den typischen Saufaktor, der bei ihnen angereichert wird durch eine kräftige Prise schwarzen Humor und eine deftige Lust am offenen Wort.
Zwoa Bier spielen so auf, wie das Leben ihnen mitspielt. Gerade deshalb reißen uns ihre bluesigen Lieder und rockigen Gitarrenriffs fast vom Hocker, so dass wir Tanzmuffel uns förmlich dazu bewegen müssen. Und wenn wir nicht über die eigenen Füße stolpern, werden wir womöglich noch auf dem Parkett voll und ganz abtanzen oder abheben. Denn Hand aufs Herz, wir erkennen uns in den Liedern von Michi und Sepp wieder. Wenn uns z. B. die Warteschlange beim Bäcker um die Ecke zu kurz ist, wie im Song »Zwoa Kaffee«, dann liegt es auch bei uns nicht daran, dass wir als gelernte Masochisten so gerne wegen eines verbrannten und lädschadn Hörndls anstehen, sondern schuld daran ist einzig und allein die wohlgeformte Schönheit vor uns in der Schlange, die sich Tag für Tag um dieselbe Zeit dort einreiht, um zwei Coffee-to-go zu holen. Trinkt sie zwei oder ist sie noch frei? Zweifellos: Es ist die Lust, die uns überleben lässt im täglichen Wahnsinn der weiß-blau-schwarzen Laubbläser-Politik. Angesichts der besonders im gwabbadn Oberbayern praktizierten, leicht katholisch angehauchten, esoterischen Räucherstäbchenqualmerei musst du dir Optimismus schon leisten können, wie es auch im Lied »Bergab« von Zwoa Bier so schön heißt. Nur die Panik gibt’s umsonst. Und wenn’s schon mal moralisch abwärts geht im schönen Land der Bayern, dann geht’s eben ganz schnell nach unten.
Wer noch den Songpoeten Tiger Willi aus Steinebach am Wörthsee im Ohr und Gedächtnis hat, der wird das Gefühl nicht los, im »total versauten Liebeslied« von Zwoa Bier lebt der gelernte Metzgermeister weiter. Auch der Tiger Willi alias Wilhelm Raabe sprach und sang, wie ihm der Schnabl gewachsen war und wurde deshalb von so vielen saumäßig geliebt und von anderen sauber gehasst. Und so ist auch die neue CD von Zwoa Bier: nicht kalt, nicht lauwarm, sondern heiß und gespickt mit versteckten Angelhaken.
Es ist kein Zufall, dass einer der Zwoa Bier-Barden Theologie studiert hat und Mathematik dazu und der andere Juristerei. Denn in all diesen Fächern tobt das Leben, das wahre wie das fiktive, womit wir schon fast wieder beim F-Wort wären und beim Saufaktor dazu. Wenn’s musikalisch um die Wurst geht, kann’s uns nicht wurscht sein, sondern es geht uns alle an. Mal zart, mal hart, mal süß, mal sauer, mal herb. Prost Mahlzeit! Darauf ein Bier. Und noch eins. Am besten gleich Zwoa Bier!
Anton G. Leitner,
Weßling im August 2019